München, 13.12.2005

Grußwort beim Festakt „50 Jahre Anwerbevertrag zwischen Deutschland und Italien“

Claudio Cumani

 

Martedi' 13 dicembre, nella sala dell'Altes Rathaus di Monaco di Baviera, si e' tenuta la cerimonia ufficiale di commemorazione del 50 anniversario dell'Anwerbevertrag italo-tedesco, l'accordo che nel 1955 ha sancito la nascita della moderna migrazione nella Repubblica Federale Tedesca.

Alla manifestazione - promossa dalla consigliera comunale italiana Fiorenza Colonnella e dal consigliere comunale greco Theo Gavras (SPD) ed organizzata dal Comune di Monaco di Baviera e dal Consolato Generale d'Italia a Monaco di Baviera - sono intervenuti come relatori Christian Ude (Sindaco di Monaco), il Ministro Francesco Scarlata (Console Generale d'Italia), l'avv. Silvio Marzari (responsabile della delegazione veronese della Camera di Commercio Italo-Germanica, in rappresentanza del Sindaco di Verona), Fiorenza Colonnella (Consigliere comunale), il dott. Claudio Cumani (presidente del Comites) e Antonello Giuseppe Lacopo (presidente dell'Associazione Italiani Anziani Monaco), inframezzati da interventi musicali del gruppo italiano Folk'core di Monaco di Baviera.

Riportiamo l'intervento del Presidente del Comites, Claudio Cumani.

 


 

Sehr geehrte Damen und Herren, Guten Abend.

Am 20. Dezember 1955 wurde der Anwerbevertrag zwischen Deutschland und Italien abgeschlossen. Dieser Anwerbevertrag markiert den Beginn der modernen Arbeitsmigration nach Deutschland.

Ich will hier keine globale Bilanz dieser 50 Jahre ziehen, sondern nur wenige Gedanken äußern.

Sicher sind Deutsche und Nichtdeutsche in diesen 50 Jahren zusammengewachsen und haben sich gegenseitig bereichert.

Nach 50 Jahren hat die Bundesrepublik akzeptiert, dass Deutschland ein Einwanderungsland geworden ist. Die Ausländer sind keine "Gastarbeiter" mehr, die nur zeitweise hier arbeiten und dann wieder zurückkehren: eine Bezeichnung, die eine Integrationspolitik faktisch lange behindert hat.

Auf der anderen Seite haben auch immer mehr Einwanderer akzeptiert, ihren Aufenthalt in Deutschland als dauerhaft zu begreifen und nicht den "Mythos der Rückkehr" zu pflegen. Immer mehr Einwanderer wollen echte Bürger werden, das heißt, sie wollen sich an dem hiesigen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben beteiligen.

Klar ist, dass viel noch zu tun ist. Das trifft vielleicht besonders auf uns Italiener zu. Wir müssen mehr und besser die Erziehung und Ausbildung unserer Kinder fördern. Unsere Beteiligung an den Kommunalwahlen sollte wesentlich höher sein. Und weshalb nicht jetzt die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft nutzen?!

Wir sind nicht allein, wir haben viele deutsche Freunde, die mit uns zusammenarbeiten. Ich will mich hier insbesondere bei Herrn Oberbürgermeister Ude öffentlich mich bedanken. Während andere Politiker der angeblich "durchmischten und durchrassten Gesellschaft" stolz ihre sogenannte "Leitkultur" entgegenhalten, die täglichen Radiosendungen in italienischer Sprache beim Bayerischen Rundfunk abgesetzt und den muttersprachlichen Ergänzungsunterricht in den Bayerischen Schulen abgeschafft haben, hat Herr Oberbürgermeister Ude immer und nur von Eingliederung und Integration gesprochen. Seine Politik hat uns alle - Deutsche und Nichtdeutsche - geholfen und angeregt durch den Weg des Dialogs, der Solidarität und der Verantwortung zu gehen.

Das ist der Weg zu einer Gesellschaft, in der jeder zuhause ist und dieselben Chancen hat. Das ist der Weg zu einer besseren Gesellschaft, die wir hier und heute bauen können: für unsere Kinder, die Kinder der "Gastarbeiter", Kinder die kein Teil unserer Vergangenheit, sondern ein Teil der Zukunft Deutschlands, ein Teil der Zukunft Europas sind.

Vielen Dank.